Die große Mehrheit der Leute träumt davon mindestens einmal im Leben eine längere Zeit im Ausland zu verbringen. Speziell nach dem Schul- oder Studienabschluss haben Absolventen das Bedürfnis die Welt zu erkunden. Neues kennenzulernen und andere Kulturen, Bräuche und Sitten hautnah zu erfahren sind die Hauptgründe für einen Auslandsaufenthalt.
Genau dann ist die Zeit dafür ideal, bevor man sich ins Studium oder in die Ausbildung stürzt und somit für mehrere Jahre fest an einen Standort gebunden ist. Dabei muss es nicht immer ein langfristiger Aufenthalt im Ausland sein, auch interessierte Auswanderer mit einem eher kleinen Zeitfenster können in den Genuss eines Auslandsaufenthaltes für Zwischendurch kommen.
Viele Erfahrungen, neue Erkenntnisse und Eindrücke lassen sich bereits nach wenigen Monaten sammeln. Ein 3-monatiger Aufenthalt in der Ferne eignet sich bestens dafür.
Neben der einmaligen Erfahrung ist es ebenfalls ein guter Pluspunkt für den eigenen Lebenslauf, wenn man bereits einen Aufenthalt im Ausland nachweisen kann. Viele Firmen stellen bevorzugt Bewerber mit Auslandserfahrung ein, da sie neben den Kenntnissen einer fremden Sprache auch oftmals mehr Geduld, Toleranz und Flexibilität an den Tag legen.
1Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt?
Zwischen Abitur und Studium/Ausbildung
Einen pauschal perfekten Zeitpunkt für einen Aufenthalt im Ausland gibt es nicht. Je nach individueller Planung der eigenen Zunkunftsgestaltung kann sich diese Gelegenheit bereits nach dem Abitur und vor dem Studium oder vor einer Ausbildung anbieten.
Ist man mit dem Abitur gegen Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli fertig, hat man in der Regel genau drei Monate Zeit bis zum Beginn des Wintersemesters im Oktober. Nach dem ganzen Abiturstress tut es richtig gut, etwas anderes zu sehen. Zu lange hat man hinter Büchern gesessen und den Lernstoff gepaukt.
Bevor der Lernstress im Studium oder in der Ausbildung wieder von Vorne beginnt, ist eine Pause absolut notwendig. Ein Urlaub ist meist schnell vorbei. Ein Auslandsaufenthalt tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut.
Semesterferien während dem Studium
Auch die langen Semesterferien eignen sich hervorragend für einen mehrmonatigen Abstecher ins Ausland. Oder aber nach dem Studium, bevor man sich für ein festes Arbeitsverhältnis mit einem Unternehmen entschließt.
Wer gleich nach dem Abitur ein Studium angefangen hat und jetzt während dem Studium ins Ausland möchte, kann dies natürlich ebenso tun.
Zwischen zwei Jobs oder als Kurz-Sabbatical
Für einen 3-monatigen Auslandsaufenthalt muss man kein frischer Schul- oder Uni-Absolvent sein – auch zwischen dem Wechsel von einem Job zum nächsten, könnte sich ein freies Zeitfenster ergeben, dass eine prima Gelegenheit für einen kurzen Abstecher in die Ferne bietet.
Viele Mitarbeiter klagen über Eintönigkeit im Berufsalltag und fühlen sich zu wenig herausgefordert. Im Laufe der Zeit kann die Motivation nachlassen, was sich wiederum negativ auf die eigene Arbeitsleistung auswirken kann. Bevor man in diese Spirale rutscht, ist es eine gute Idee die Reißleine zu ziehen und etwas zu verändern.
Ein Szenewechseln kann dabei Wunder bewirken. Im Gegensatz zu einem Urlaub im Ausland taucht man bei einem Aufenthalt über mehrere Monate in einem fremden Land viel tiefer in die jeweilige Kultur ein und lernt das Land von einer ganz anderen Seite kennen – fernab von den gewöhnlichen Erfahrungen der Touristen. Diese berufliche Auszeit wird auch als Sabbatical bezeichnet.
Das Image dieser Auszeit hat sich in den vergangenen Jahren einer rasanten Wandlung unterzogen. Galt es früher noch als Zeichen von Schwäche sich für eine Weile aus dem gewöhnlichen Berufsalltag zurückzuziehen, ist es heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr.
Im Gegenteil, viele Unternehmen haben sich darauf eingestellt und bieten flexible Arbeitszeitmodelle für ihre Mitarbeiter an, die ihnen eine Auszeit in einem anderen Gastland ermöglicht. Das schöne hierbei ist, dass der Mitarbeiter anschließend beruhigt seine Stelle wieder antreten kann.
23 Monate ins Ausland: Alle Möglichkeiten im Ausland auf Zeit zu arbeiten
Projekt- oder Kurzarbeit
Man sollte sich relativ schnell von dem Gedanken verabschieden, ein Unternehmen aus der eigenen Branche zu finden, dass einem eine Stelle für 3 Monate zur Verfügung stellt. In Anbetracht der Einarbeitungszeit und entsprechend der jeweiligen Regulierungen für ein Visum und eine Arbeitserlaubnis, steht der Aufwand in keinem Verhältnis zu dem Nutzen für den Arbeitgeber.
Temp-Positionen (Kurzarbeit) beziehungsweise in diversen Projekten oder als Interim-Manager für sein bisheriges Unternehmen bieten hier allerdings die Ausnahme. In diesem Fall sollte man sich allerdings im Vorfeld darüber im Klaren sein, ob der Visums- und Reiseaufwand sich auch für den Arbeitgeber lohnen kann.
Unternehmen mit internationalen Standorten bieten teilweise auch die Möglichkeit einen Interims-Posten im Ausland wahrzunehmen. Hier kann man als Vertretung für einen Mitarbeiter im Ausland einspringen und nebenbei Land und Leute kennenlernen. Hierfür empfiehlt es sich vorab zu prüfen, ob der eigenen Arbeitgeber internationale Standorte anbietet und es sollte frühzeitig Interesse bei der Personalleitung bekundet werden, dass man gerne bereit ist bei Bedarf eine vorübergehende Vertretung im Ausland zu übernehmen. Der Vorteil für den Arbeitgeber ist hierbei, dass lange Einarbeitungszeiten entfallen, da der Mitarbeiter bereits mit der Unternehmensphilosophie und den groben Abläufen vertraut ist.
Bei Facharbeitern in Nischenbereichen kann es gut sein, dass man dich als Fachmann/frau gerne einstellt. In gewöhnlichen Berufen macht es wegen der Fragen zu Arbeitserlaubnis und Steuern mehr Sinn sich im EU-Ausland umzuschauen.
Auslandspraktikum
Bei einem Praktikum im Ausland kann man nicht nur Arbeits- sondern ebenso Auslandserfahrung sammeln. Viele Unternehmen bieten Interessenten Praktika im Ausland an, um in diverse Unternehmensbereiche und –abläufe hineinschnuppern zu können.
Wer nur drei Monate für ein Auslandspraktikum einrechnet, mindert seine Auswahl an Möglichkeiten, es gibt aber viele Optionen für ein Kurzzeit-Praktikum. In der Regel sind Auslandspraktika, die weniger als sechs Monate dauern leider nicht so gut bezahlt.
In vielen Fällen kann es auch sein, dass das sehr kurze Auslandspraktika unbezahlt sind. Meist erhält man allerdings eine kleine Aufwandsentschädigung, die wenigstens die Miete trägt. Auch wenn ein kurzes Auslandspraktikum nicht bezahlt wird: Ein teurer Sprachkurs oder eine bezahlte Freiwilligenreise sind meist noch teurer.
Ein Auslandspraktikum lohnt sich besonders vor, während oder nach dem Studium. Es ist die ideale Möglichkeit den Traumberuf kennen zu lernen und gleichzeitig ein anderes Land zu erkunden.
Work & Travel
Viele Länder bieten sogenannte Work & Travel Programme, die meist auch für kürzere Aufenthalte ausgelegt sind. Australien, Neuseeland, Norwegen und Kanada sind die beliebtesten Länder für Work & Travel Aufenthalte im Ausland. Work & Travel ist allerdings auch in Japan, Südkorea oder Israel möglich.
Gerade junge Menschen greifen oft auf Au-Pair Angebote oder beispielsweise in Neuseeland als helfende Hand auf einer Farm zurück. Möglich ist es auch anstatt ein ganzes Jahr nur ein Land zu erkunden, mehrere Länder und Work & Travel Programme zu nutzen.
Sprachkurs
Eine Sprache zu lernen braucht Zeit. Wer drei Monate Zeit zum Überbrücken hat, sollte über einen Sprachkurs nachdenken. Sprachkurse sind für kürzere Aufenthalte im Ausland nämlich sehr beliebt,da man in dieser Zeit intensiv daran arbeiten kann seine eigenen Kenntnisse zu vertiefen und auszubauen. Eine Sprache im Ausland zu lernen ist dabei die effektivste Methode überhaupt.
Der Preis für einen Sprachkurs kann ziemlich variieren. Möchte man zusammen in einer Gruppe lernen oder doch lieber alleine mit einem privaten Lehrer? Macht man sich selbst auf die Suche nach Sprachschulen vor Ort kann man einiges an Geld sparen, denn viele Organisationen kosten ziemlich viel Geld.
Weiterbildung im Ausland
Drei Monate sind ebenfalls perfekt dafür geeignet neue Qualifikationen zu erlangen und einen Kurs oder Lehrgang zu besuchen, von dem man schön länger geträumt hat, wie beispielsweise ein intensiver Yoga Kurs auf Bali.
Eigene Workshops oder Lehrtätigkeit
Es steht ebenfalls die Möglichkeit zur Verfügung Eigeninitiative zu ergreifen und im Ausland einen Kurs oder Workshop anzubieten. Je nach Inhalt des Kurses kann man sich vorab im Internet über mögliche Kooperationspartner informieren und diese mit einem Kursangebot kontaktieren. Diese Option ist besonders beliebt für Lehrkräfte, die bereits in ihrem Heimatland Erfahrung im Unterrichten gesammelt haben und im Ausland als sogenannte Gastprofessoren lehren.
3Fazit
Alle Möglichkeiten im Ausland zu arbeiten oder etwas zu lernen sollten in Ruhe und mit Sorgfalt geprüft werden, damit man sichergeht, dass man das maximale aus dem Auslandsaufenthalt für Zwischendurch herausholt. So oder so wird es eine einmalige und erlebnisreiche Erfahrung werden, an die man bestimmt lange zurückdenken wird.