Lange Arbeitszeiten = Beförderung
Ohne Fleiß kein Preis. So oder ähnlich hängt uns unser Vorgesetzter immer wieder in den Ohren rum. Dass einem ohne jeglichen Verdienst keine Beförderung hinterhergeschmissen wird, sollte jedem klar sein. Lange Arbeitszeiten bedeuten allerdings nicht, dass man mehr oder sogar produktiver ist. Wir alle kennen den Kollegen, der versucht möglichst lange im Büro zu bleiben, um den Chef zu beindrucken. Da bekommt man schon mal um 20 Uhr eine E-Mail, obwohl man den Kollegen zu normalen Arbeitszeiten nur beim quatschen oder Kaffee holen sieht. Hätte dieser sich die Zeit besser eingeteilt, müsste er/sie nicht bis abends im Büro sitzen und noch E-Mails verschicken. Dies könnte man denken. Bei dem ein oder anderen mag es sogar eine Strategie sein. Der Chef bekommt besonders im Großraumbüro nicht mit, was der Einzelne so macht. Eine E-Mail so spät abends kann aber das Augenmerk auf den Kollegen richten. Diese Strategie geht aber nur selten auf. Die Arbeit, die man investiert, um absolut beschäftigt zu wirken, könnte man ebenso in wirkliche Arbeit stecken.
Bei Beförderungen zählen nun mal Resultate und KPIs. Deshalb sollte die Devise eher „Work Smarter Not Harder“ lauten. Das Konzept „Deep Work“ beschreibt, wie man strategisch konzentriert arbeitet. Wer nämlich fokussierter an seine Arbeit geht, schafft auch mehr. Hierzu gehört ebenso, dass man Ablenkungen, wie die Sozialen Medien oder E-Mails für diese Zeit ignoriert. Wer fokussierter arbeitet liefert nicht nur qualitativ hochwertigere Arbeit ab, sondern hat ebenso mehr Zeit für sich selbst. Ruhephasen gehören nämlich ebenso zu hochwertiger Arbeit dazu.
Loyalität zahlt sich aus
Nur noch ein Jahr, dann erhalte ich endlich die Beförderung oder die Gehaltserhöhung: Leider stimmt dies nur selten. Loyalität zählt sich leider nicht immer aus. Arbeitgeber denken, wenn sich niemand beschwert ist schon alles in Ordnung. Wer insgeheim auf gute Arbeit setzt und glaubt, dass dies dem Chef schon auffällt, wird meistens nur enttäuscht. Große Karrieresprünge lassen sich nun mal nicht in ein und demselben Job machen.
Wer deshalb vorankommen will, muss dies mit seinem Vorgesetzten besprechen. Stellt dieser sich quer, muss ein neuer Job her. Die Zeiten sind vorbei, in denen man 15 Jahre in ein und demselben Job ausharrt. Besonders junge Arbeitnehmer wissen, dass man alle zwei bis vier Jahre seinen Job beziehungsweise seinen Arbeitgeber wechseln sollte.
Der erste Job nach der Universität schreibt die gesamte Karrierelaufbahn vor
Absolventen werden immer und immer wieder daran erinnert, wie wichtig doch der erste Job nach der Uni sei. Diese Denkweise ist nicht verkehrt. Wer bereits ein Praktikum bei einem namhaften Unternehmen während des Studiums machen kann, hat auch bessere Chancen auf eine Einstiegsposition. Andere Studenten hingegen suchen nach ihrem Abschluss mehrere Monate bis sie endlich den ersten Absolventenjob an Land ziehen können. Auch wenn der erste Job nicht alle Wunschkriterien entspricht, bedeutet dieser natürlich nicht, dass man diesen für immer machen muss.
Viele Jobs heutzutage sind geradezu für Quereinsteiger gemacht. Bei diesen Jobs werden die Arbeitserfahrung und Perspektive aus einer anderen Branche sogar als gewinn für die Position gesehen. Wer sich also während einer Karriere noch einmal umentscheiden möchte, muss nicht zwangsläufig noch einmal für drei Jahre zurück an die Uni.
Entscheide dich für einen Beruf, der momentan gesucht wird
Viele Schulabgänger und Uniabsolventen entscheiden sich für einen Beruf, der momentan händeringend gesucht wird. Das Problem hierbei ist, dass diese Strategie sehr viele Absolventen verfolgen. Gibt es zum Beispiel eine starke Nachfrage nach Lehrern, entscheiden sich in diesem Jahr eine überdurchschnittliche Anzahl an Abiturienten für ein Lehramtstudium. Die Nachfrage kann also ganz schnell gedeckt werden.
Wer sich aber nur auf Grund eines aktuellen Marktrends für einen Job entschieden hat und nicht seinem persönlichen Wunschjob nachgegangen ist, kann später im Berufsleben mit Unzufriedenheit kämpfen.
Ein Selbstfindungsreise ist ein Muss, um sich weise für eine Karriere zu entscheiden
Wer absolut keine Ahnung hat, was er beruflich machen möchte oder wer aktuell absolut unzufrieden mit sich ist, wird nach einer Selbstfindungsreise meist ebenso planlos sein. Bei einer längeren Reise, wie einem Gap Year gerät die Berufsfindungsphase schnell in Vergessenheit. Ein paar Artikel online lesen, eine Pro- und Contra-Liste aufstellen und dann den Bauch entscheiden lassen. So oder so ähnlich läuft die Entscheidungsphase dann ab.
Persönlichkeitsentwicklung ist wichtig. Wenn es aber um die berufliche Karriere geht, kommt man absolut nicht darum herum sich auszuprobieren. Coaching-Übungen helfen einem nur, mehr über sich herauszufinden. Einen Beruf finden, der dann im Alltag auch wirklich passt, muss nun mal vorher ausprobiert werden.