Rückkehr aus dem Ausland: Tipps gegen die Arbeitslosigkeit und zum Einleben

Rückkehr aus dem Ausland
Nach dem Ausland wieder nach Deutschland zu kommen, kann einen Eigenkulturschock auslösen. (Foto: Canva)

Nicht jeder hat das Glück nach einem Auslandsaufenthalt, einer Auslandsentsendung oder einer Rückwanderung sofort einen Job in Deutschland zu finden. Wer nach einem längeren Aufenthalt im Ausland nicht gleich mit offenen Armen des hiesigen Arbeitsmarktes empfangen wird, muss lernen, wie man sich am besten positioniert.

Wiedereinleben in Deutschland nach dem Leben im Ausland

Manch einer denkt, dass man von einem Auslandsaufenthalt braun gebrannt und gut erholt zurück in die Heimat kommt. Die meisten vergessen jedoch, dass sie sich mit dem Eigenkulturschock befassen müssen, wenn sie wieder zurückkehren. Es mag komisch klingen, aber wenn man die letzten Monate damit verbracht hat, sich an eine ganz andere Kultur im Ausland anzupassen und einem die Vor- und Nachteile aufgefallen sind, muss man sich in der Heimat plötzlich wieder an seine eigene Kultur gewöhnen.

Ganz schnell wird dann die Freundlichkeit der Bäcker und Verkäufer in Frage gestellt. Die alten Freunde scheinen keine Zeit mehr für einen zu haben, man vermisst die Freunde im Ausland und schon macht sich Missmut nicht nur über seine aktuelle Situation, sondern auch über das eigene Heimatland breit.

Schnell kommt dann wieder der Gedanke auf gleich wieder ins Ausland abzuhauen. Man sollte sich aber ein paar Monate Zeit geben, um den anfänglichen Eigenkulturschock zu überwinden und sich wieder an sein altes Leben zu gewöhnen. Bei einigen kann sich der Eigenkulturschock sogar in Depressionen bemerkbar machen. Hierbei ist es ganz wichtig den Grund für die negativen Gedanken herauszufinden. Ein Job kann einem helfen sich schneller an seine Umgebung anzupassen. Dies kann einem enorm helfen, um nicht in eine depressive Phase direkt nach dem Auslandsaufenthalt zu fallen.

Anspruch auf Arbeitslosengeld

Arbeitslosengeld kann zum Überbrücken für die erste Zeit nach der Rückkehr aus dem Ausland genutzt werden. Allerdings steht einem nur Arbeitslosengeld zu, wenn man mindestens zwölf Monate innerhalb der letzten drei Jahre in das deutsche System eingezahlt hat.

Wer dies nicht nachweisen kann oder sich zu spät arbeitslos gemeldet hat, der geht leer aus. Nähere Informationen sollte man sich vorab vor jedem Auslandsaufenthalt bei dem zuständigen Jobcenter einholen.

Tipps für die Jobsuche nach einem Auslandsaufenthalt

1Zapfe dein Netzwerk an

Frage bei allen deinen Bekannten, Freunden und Verwandten nach, ob diese wissen, wo eine passende Stelle frei ist. Vielleicht hast du Glück und jemand kann deinen Lebenslauf weitergeben. Nach Hilfe zu fragen ist keine Schande. Auch wenn, niemand sofort helfen kann, kann es sein, dass man nach ein paar Wochen auf dein Anliegen zurückkommt.

2Ein Schritt nach vorne und nicht zwei zurück

Wer nicht gleich einen Job findet, sollte nicht meinen, dass der Auslandsaufenthalt dir geschadet hat, schließlich kann man sich ja nicht zurückentwickeln. Nutze deinen Auslandsaufenthalt als Karriere-Booster indem du dich auf Positionen mit einer internationalen Komponente bewirbst.

3Zur richtigen Zeit bewerben

Kurz vor Winterbeginn wieder Zuhause zu sein, hat den Vorteil, dass man Weihnachten mit der Familie feiern kann. Allerdings sind die Monate November und Dezember sehr schlecht, wenn es um die Jobsuche geht. Wege deshalb die beste Zeit für die Jobsuche ab, bevor du deine Rückkehr planst.

4Wage einen Neuanfang in einer anderen Branche

Man muss nicht unbedingt wieder da anfangen, wo man aufgehört hat. Wer im Ausland gelebt hat und seinen Horizont erweitert hat, der hat in vielen Fällen keine Lust mehr auf den alten Job. Traue dich und bewirb dich zudem auch auf Positionen für Quereinsteiger.

5Auf alte Verbindungen aufbauen

Wieso nicht zurück zu einer Firma, bei der du in der Vergangenheit gearbeitet hast? Wer bereits dort Kontakte hat, der hat bessere Chancen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, da man dich bereits kennt.

Hierbei geht es nicht darum, seinen alten Job zurückzubekommen. Falls aber das Unternehmen groß genug ist, dann eröffnen sich immer wieder neue Positionen, die für einen selbst interessant sein könnten. Wer zu viele Brücken bei seiner alten Firma abgebrochen hat, kann auch darüber nachdenken zum direkten Konkurrenten zu gehen. Immerhin hast du Berufserfahrung in diesem Bereich und könntest einen enormen Mehrwert für die Konkurrenz darstellen.

Marlene Schimanski ist die Gründerin und Chefredakteurin von Auslandskarriere. Sie lebte bereits in fünf verschiedenen Ländern (Portugal, Island, Österreich, Irland und Australien) und ist 2013 nach Australien ausgewandert. Sie hat bei PwC und KPMG im Global Mobility gearbeitet, bevor sie sich als Englisch-Übersetzerin und Karrierecoach selbstständig machte. Sie hat einen Masterabschluss in International Business Administration.