Motivation steigern mit der Reverse Bucket List

Jeder kennt sie die berüchtigte Bucket List – eine Aufzählung von Sachen, die man bis zu seinem Tode machen oder als erledigt betrachten möchte. Hierzu gehört in der Regel alles von Reisen bis hin zu beruflichen Zielen.

Im Grunde ist die Bucket List nichts Weiteres als eine langzeit To-Do List, die einem Perspektive geben soll. Hin und wieder wirft man dann einen Blick auf seine Bucket List, um zu beurteilen ob und wenn ja, wie viel man von der Bucket List erreicht hat. Viele neigen dazu an Geburtstagen oder an Neujahr ihr Leben zu hinterfragen und dies führt häufig dazu, dass man sich mit anderen vergleicht. Man merkt, wie die Zeit einem davonrennt und fühlt sich unter Druck gesetzt plötzlich so viel mehr für die Zukunft zu machen, um noch schnell ein paar mehr Dinge der Bucket List abhacken zu können. Jeder kann hin und wieder einen Tritt in den Hintern gebrauchen, aber Zeitdruck motiviert uns nur für einen kurzen Zeitraum.

It’s the journey, not the destination.

Sich selbst zu hinterfragen hingegen zeigt uns wozu wir überhaupt im Stande sind und ganz wichtig: worauf wir stolz sein können. Hier kommt die Reverse Bucket List ins Spiel. Im Gegensatz zu Zielen, die in der Zukunft liegen, konzentriert sie sich auf Erfolge und Errungenschaften aus der Vergangenheit.

Das Journal of Positive Psychology veröffentlichte 2015 eine Studie, die untersuchte wie das Nacherzählen von Dankbarkeit sich auf das Wohlbefinden einer Person auswirken kann. Teilnehmer, die drei gute Dinge aus den vorherigen 48 Stunden nennen konnten und auch in der Lage waren jeden Tag für eine Woche kurz darüber zu schreiben, konnten sich leichter an positive Ereignisse erinnern. Die Gedanken an positive Erinnerungen wirkten sich ebenso positiv auf das Wohlbefinden aus.

Das Gefühl, dass wir Fortschritt gemacht haben anstatt in irgendeinem Bereich „hinterher zu hinken“ motiviert nicht nur, sondern kann zudem auch unser Selbstbewusstsein stärken. Kaum jemand feiert sich selbst. Nur Abschlüsse, Promotionen und Hochzeiten scheinen Ereignisse zu sein, bei denen man erlaubt ist sich selbst zu feiern. Dazwischen entstehen jedoch Lücken, die uns nicht verdeutlichen, was wir eigentlich positives geleistet haben.

Noch ein Vorteil: Für die Bucket List sollte sich ganz viel Zeit genommen werden und sind diese großen Ziele einmal verfasst, ändern viele nichts daran. Bei der Reverse Bucket List braucht man zu Anfang nur zehn Minuten, um die wichtigsten Erfolge aufzuzählen. Sollte man sich in einem Moment erwischen indem man einen Schub Motivation braucht, kann man einfach seine Liste hervorholen und sich vor Augen führen was man bereits erreicht hat. Außerdem kann man die Liste mit neuen Erfolgen ergänzen und somit wächst die Liste und Ihre Motivation neues zu entdecken und Ziele zu erreichen.

Wem es dennoch schwer fällt Erfolge aufzuzählen, der sollte alte Tagebücher lesen oder seine Social Media Accounts durchsuchen. Befragen Sie zudem Ihre Familie und Freunde, denn die haben einen anderen Blick auf Sie. Dinge, die Sie vielleicht für selbstverständlich halten, werden von Außenstehenden vielleicht bewundert und Ihnen ist dies überhaupt nicht bewusst.

Kleinere Erfolge sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden, denn diese haben vielleicht unbewusst zu einem größeren Erfolg beigetragen. Es kann sich auch lohnen jeden Tag fünf oder zehn Minuten Zeit zu nehmen und sich in Dankbarkeit zu üben indem man die Reverse Bucket List mit neuen Erfolgen – egal ob klein oder groß- ergänzt.