Wurde man für einen Auslandseinsatz von einem Unternehmen rekrutiert, so wird der Arbeitgeber sich höchst wahrscheinlich in die Organisation einbinden und notwendige Prozeduren einleiten. Eine Checkliste eignet sich hervorragend für die detaillierte Planung einer Auswanderung um sicherzustellen, dass keine wichtigen Vorbereitungen vergessen werden.
Im Folgenden werden wichtige Tipps in Form einer Checkliste vorgestellt:
Planung der Auswanderung
1Gültigkeit wichtiger Dokumente
Die Gültigkeit wichtiger Reisedokumente wie dem Reisepass, dem Personalausweis und gegebenenfalls dem Führerschein, sollte vorab geprüft und bei Bedarf erneuert werden. In einige Länder kann man nur mit einem Reisepass einreisen, der mindestens noch 6 Monate gültig ist. Bei längeren Aufenthalten sollte sichergestellt werden, dass die Reisedokumente die geplante Aufenthaltsdauer abdecken, da es oftmals komplizierter ist, diese in den jeweiligen Botschaften im Ausland erneuern zu lassen.
2Auslandsversicherung
Eine Krankenversicherung fürs Ausland gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen einer geplanten Auswanderung. Der Auswanderer sollte sich mit den Versicherungsbedingungen vertraut machen, um im Ernstfall genau zu wissen, was von der Krankenversicherung gedeckt wird und wie die Versicherung bei Bedarf kontaktiert wird. Viele Auswanderer verbringen ihren Urlaub in der Heimat, daher sollte auch darauf geachtet werden, dass auch im Ernstfall die medizinische Versorgung im Heimatland gesichert ist. Auch der Abschluss einer Haftpflichtversicherung kann von Vorteil sein.
3Medizinischer Check
Ein gründlicher Check-Up beim Hausarzt und beim Zahnarzt sind vor der Auswanderung Pflicht. Bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten sollte ein Vorrat für mehrere Wochen eingeplant werden. Sollte das verschriebene Medikament nicht im Ausland verfügbar sein, so sollten zusammen mit dem Hausarzt vergleichbare Medikamente im Zielland besprochen werden.
4Visum
Bei der Auswanderung in Länder außerhalb der EU besteht eine Visumspflicht. Man sollte sich vorab gut informieren, wie das Visum erteilt wird. Für einige Länder muss dies bereits im Voraus bei der zuständigen Auslandsbehörde beantragt werden, für andere Länder wird es direkt bei Einreise am Flughafen ausgestellt. Dies sind in der Regel Touristenvisa, die nur über eine begrenzte Gültigkeitsdauer verfügen. Der Auswanderer sollte sich demnach vorab informieren, wo dies am Zielort verlängert werden kann und welche Dokumente dafür vonnöten sind.
5Arbeitsgenehmigung
Bei einer Tätigkeit im Ausland ohne gültige Arbeitserlaubnis machen sich sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer strafbar. In der Regel wird diese vom Arbeitgeber initiiert und der Arbeitnehmer muss in Absprache die geforderten Dokumente einreichen. Dabei handelt es sich meist um Ausbildungs- und Qualifikationsnachweise, mit denen der Arbeitgeber bekunden muss, dass der Auswanderer die notwendigen Qualifikationen mit sich bringt, um die vakante Stelle zu besetzen.
6Hausrat und Haus
Wird ein längerfristiger Aufenthalt im Ausland angestrebt, so lohnt es sich die eigene Wohnung aufzulösen um nicht unnötige laufende Mietkosten zu tragen. In dieser Hinsicht sollte auch geplant werden, was mit dem Hausrat geschieht. Er könnte eingelagert, verkauft oder verschenkt werden. Wer eine Eigentumswohnung oder ein Haus besitzt der muss sich zusätzlich noch darum kümmer, wie es damit weitergeht.
Wohin mit dem ganzen Gerümpel?
Wenn man den Entschluss gefasst hat auszuwandern, muss man sich Gedanken über seine Wohung und seine Gegenstände machen. Eine ganze Wohnung oder sogar ein ganzes Haus auszumisten, kann für viele der schlimmste Teil einer Auswanderung sein. Ausmisten kann überfordern, weswegen die Japanerin Marie Kondo das Buch “Magic Cleaning” geschrieben hat. Die sogenannte Konmari-Methode soll deine Wohnung und Seele zugleich aufräumen.
Wo fängt man am besten an?
Die Konmari-Methode besagt, dass man nach Kategorien aussortieren soll, anstatt sich einem Raum oder einer bestimmten Ecke im Haus zu widmen. Man sollte also alle Gegenstände einer bestimmten Kategorie vor sich hinlegen und diesen ganzen Haufen erst einmal betrachten.
Der erste Schock sollte für sich sprechen und einem bewusst machen, dass man zu viele Gegenstände von einer Kategorie hat. Erst nachdem man eine Kategorie vollständig ausgemistet hat, soll man zur nächsten übergehen. Die Kategorien der Konmari-Methode sind wie folgt zu beachten:
- Kleidung
- Bücher
- Dokumente
- Kleinkram
- Andenken
Entscheide, ob man den Gegenstand behalten soll
Marie Kondo sagt, dass man jeden Gegenstand betrachten und sich selbst fragen soll, ob dieser Gegenstand einem Freude bereitet. In der englischen Ausgabe des Buches wird diese Frage auch mit: “Does it spark joy?” übersetzt. Wenn nicht, dann soll man sich bei dem Gegenstand bedanken und diesen dann in eine Kiste zum aussortieren legen. Am besten besorgen Sie sich größere Kartons und verwenden folgende Kategorien:
- Behalten: Alles, was mit ins neue Land soll, kommt in diese Kiste.
- Wegschmeißen: Alles, was nicht mehr funktioniert, kaputt ist oder für niemand anderen einen Widerverwendungswert haben könnte, kommt in diese Kiste.
- Verkaufen: Alles, was du nicht brauchst, aber womit du noch ein wenig Geld über eBay oder den Flohmarkt machen könntest.
- Spenden/Verschenken: Alles, was du nicht mehr brauchst, man nicht wirklich verkaufen kann, aber zu Schade für den Mülleimer ist.
Radikal Ausmisten soll Freude bereiten
Laut der Konmari-Methode soll man das Ausmisten in einem Zug vollziehen, anstatt in kleineren Schritten. Die Aufteilung der Gegenstände in Kategorien vereinfacht es bereits, dass man nicht den Überblick verliert, aber trotzdem in größeren Schritten vorankommen kann.
Die Vorteile der Konmari-Methode liegen klar auf der Hand:
- Lücken identifizieren und beim Einkaufen genau wissen was man braucht: Wenn man mit dem Ausmisten fertig ist und ein minimalistischen Leben führt, weiß man besser, was man in Zukunft gebrauchen kann und was nicht. Wer fünf verschiedene Jeans hat, keine davon aber richtig passt, der weiß, dass es an der Zeit ist in eine gute Jeans zu investieren, die einem gut passt und die man nicht nur kauft, weil sie reduziert war.
- Schneller anziehen: Ein besserer Überblick über seinen Kleiderschrank kann dabei helfen, dass man weniger Zeit braucht um Klamotten rauszusuchen, da man nur Kleidung in seinem Kleiderschrank hat, die man auch wirklich liebt.
- Aufräumen ist so viel einfacher: Weniger Gegenstände zu besitzen bedeutet auch, dass man weniger Zeit damit verschwendet diese aufzuräumen.
7Unterkunft
Vor der Abreise sollte sichergestellt werden, dass eine angemessene Unterkunft zur Verfügung steht. Oftmals wird dies vom Arbeitgeber veranlasst. Falls nicht, sollte sich der Auswanderer vor der Abreise mit Immobilienmaklern oder Vermietern von Privatunterkünften in Verbindung setzen. Diesbezüglich sollten auch Informationen bezüglich der Kaution, laufenden Kosten und Kündigungsfrist eingeholt werden.
8Genügend Startkapital
Zur Vorbereitung einer Auswanderung gehört natürlich die Errechnung des Startkapitals. Für den Neustart sollte genügend Bargeld mitgeführt werden, um sich bei unerwarteten Situationen behelfen zu können. Dabei sollten die Ausfuhrbestimmungen des Zolls beachtet werden. Höhere Summen Bargeld sind meldepflichtig. Hier empfiehlt es sich die genauen Bestimmungen beim Zoll vorab zu erfragen. Sollte sich der Arbeitgeber nicht darum kümmern, so sollte man selbst recherchieren, was nötig ist, um im Zielland ein Konto zu eröffnen. Eine Kreditkarte kann im Ausland sehr nützlich sein.
9Vorsorge
Je nach geplanter Aufenthaltslänge im Ausland sollte auch in Erwägung gezogen werden, privat für die Rente vorzusorgen. Gerade bei Auslandseinsätzen, die langfristig angelegt sind und bei denen eine Rückkehr ins Heimatland noch nicht festgelegt ist.
10Wichtige Dokumente
Dank der heutigen Technik sind Dokumente mithilfe des Internets von fast überall aus der Welt aus abrufbar. Wichtige Dokumente sollten vor Abreise eingescannt und gespeichert werden, damit diese bei Bedarf abgerufen werden können.