Fließend Englisch sprechen lernen: In einem Jahr spreche ich fließend Englisch

[dropcap]D[/dropcap]ie Motivation dahinter eine Sprache zu sprechen beruht meist darauf, dass man im Ausland in der Lage ist zurecht zu kommen. Hierzu gehört zweifelsfrei nach dem Weg fragen, Essen bestellen oder aber auch im Stande zu sein Small Talk zu machen. Wer allerdings all dies schon beherrscht und seine Sprache einfach nur perfektionieren möchte, der muss nicht zwangsläufig jahrelang in dem jeweiligen Land leben, um fließend die Sprache zu sprechen.

Auch im Erwachsenenalter kann man Muttersprachlerniveau erlangen

Die Zeitschrift Cognition untersuchte in einer Studie, wie Menschen Sprachen lernen und welchen Einfluss das Alter auf den Sprachlern-Prozess hat, stellte aktuell fest, dass Personen unter 18 eine viel höhere Wahrscheinlichkeit haben eine Sprache auf Muttersprachlerniveau zu erlernen. Die Studie das Verhältnis zwischen Alter und Sprachenlernen untersuchte, wurde in der Vergangenheit jedoch falsch interpretiert. So wurde behauptet, dass man als Erwachsener kaum Chancen hat eine Sprache zu lernen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Auch wenn, jüngere Personen einen klaren Vorteil haben, wenn sie eine Sprache im Jugendalter lernen, können erwachsenen Personen Muttersprachlernniveau erlangen. Die Studie stellte fest, dass tausende von Erwachsenen, die mit dem Lernen einer Sprache begannen, als sie älter als 20 waren, es in die Kategorie der Muttersprachler zu schaffen.

Die Vermutung, dass Lernunterschiede im Alter auf Veränderungen im Gehirn basieren, stimmt nicht zwangsvoll. Dies kann auf der einfachen Begebenheit beruhen, dass Erwachsenen nicht so viel Zeit wie Kinder haben, um sich einer Sprache wirklich zu widmen.

Ist es also möglich innerhalb von einem Jahr eine Sprache fließend zu sprechen? Ja, man muss aber auch etwas dafür tun. Wir zeigen die wichtigsten Tipps, die man einhalten sollte, wenn man vorhat eine Sprache in einem Jahr auf Muttersprachlerniveau zu sprechen:

Konsequenz & Beharrlichkeit

Eine Sprache zu erlernen macht in der Regel Spaß, dennoch sollte man eine Regelmäßigkeit finden, wenn man anfängt. Finden Sie Ihre persönliche Routine. Ob Sie sich zwei Mal die Woche ein bis zwei Stunden vornehmen oder jeden Tag eine halbe investieren ist Ihnen überlassen. Das Wichtige hierbei ist, dass Sie nicht auf den Kalender schauen müssen, um zu wissen, wann das Sprachenlernen ansteht. Wer fest einplant, wann er lernt sollte zusätzlich auch einplanen was er lernt, denn sonst verschwendet man viel Zeit damit erst einmal ein Thema zu finden.

Überall hören – als wären Sie vor Ort

Im Land die Sprache zu erlernen oder zu perfektionieren, ist am idealsten, aber nicht zwingend notwendig. Umgeben Sie sich einfach rund um die Uhr mit der Sprache. Ihr Unterbewusstsein wird so mehr und mehr mit der Sprache vertraut. Hierzu müssen Sie nicht unbedingt ständig mit einem Muttersprachler reden, das Internet macht es möglich, dass Sie sich fühlen können als seien Sie direkt vor Ort. Hören Sie in ein Podcast rein, bei dem Sie genau wissen, dass dort britisches Englisch gesprochen wird oder lauschen Sie einem Radiosender aus New York. Sie sollten das Sprachenlernen aber nicht nur auf das passive Hören beschränken. Wer Serien oder Filme in der jeweiligen Landessprache hört, bekommt viel mehr von der Sprache mit. Der Aspekt des Sehens, wenn man eine Serie sieht und gleichzeitig aus der Situation die Kommunikation wahrnimmt, bekommt viel vom echten Leben mit.

Aktives Reden praktizieren

Eine Sprache besteht nicht nur aus Hören und Verstehen. Auch wenn dies den meisten am Anfang schwerfällt – reden Sie so viel es geht. Wer sich zu Anfang schwertut, kann auch langsam anfangen. Hier ist ein möglicher Plan, um mit dem Reden in einer anderen Sprache anzufangen:

Woche 1 – 3: Nachsprechen. Schauen Sie sich Serien oder Filme mit Untertitel an und sprechen Sie teile nachher einfach nach.

Woche 4 – 8: Selbstgespräche. Fangen Sie langsam an aktiv zu reden und unterhalten Sie sich mit sich selbst. Hierbei geht es natürlich nicht darum, absolut perfekt zu sprechen, sondern wieder in den Redefluss zu kommen, auch wenn Sie niemanden zum Unterhalten haben.

Woche 9 – 12: Aussprache und Akzent: Die ersten Wochen sollten dazu genutzt werden, dass Sie ein Gefühl für die Sprache bekommen. Die richtige Aussprache sollte aber nicht ausgelassen werden. Wer mit einem starken Akzent spricht, der wird automatisch für einen Sprachanfänger gehalten als jemand der eine gute Aussprache hat, dem aber ab und an ein Wort fehlt.

Woche 13 – 15: Tandem oder Sprachlehrer. Ein Tandem ist ein Sprachpartner, der Ihre Sprache lernen möchten, im Gegenzug bietet dieser Muttersprachler Ihnen seine Sprache bei. Diese Option ist besonders bei jüngeren Sprachlernern beliebt. Wer fest im Berufsleben steckt, findet nicht immer die Zeit sich regelmäßig mit einem Tandem zu treffen. Plattformen wie iTalki bieten die Vermittlung von Sprachlehrer und Sprachschüler an. Preise sind sehr transparent und man findet sehr schnell einen Sprachlehrer mit dem man ein bis zwei Mal die Woche eine halbe oder ganze Stunde reden kann.