Die Länder, vier davon aus dem skandinavischen Raum, befinden sich zwei Flugstunden oder weniger von vielen deutschen Städten entfernt. Sparflieger-Angebote und günstige Bahnanbindungen gibt es reichlich. Wer will kann die Semesterferien bequem mit Familie und Freunden Zuhause verbringen.
Der geringe Kostenfaktor gepaart mit hochwertigem akademischen Standard machen Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen zu einer attraktiven Alternative zur Hochschulausbildung in der Heimat.
1Studieren in Dänemark
Allgemeine Informationen
Dänemark hat acht staatliche Universitäten. Im Großraum Kopenhagen gibt es die größte Auswahl an Studienmöglichkeiten. Zu den renommiertesten gehören die Københavns Universitet, die Copenhagen Business School und die Technische Universität. Die Qualität der Einrichtungen ist hoch.
Hochschulgebäude sind in der Regel neu und modern und verfügen über eine ausgesprochen gute Computerausstattung. Das Verhältnis zwischen Studenten und Professoren ist locker. Die Studierendengruppen sind kleiner als in Deutschland, was effizientes Studieren ermöglicht. Das Hochschuljahr ist in zwei Semester geteilt, das Frühlingssemester (Januar-Mai) und das Herbstsemester (August-Dezember).
Zulassungsvoraussetzungen
Die Allgemeine Hochschulreife ist Grundvoraussetzung für eine Studienzulassung an einer dänischen Universität. Wer in Dänemark studieren möchte, muss ferner eine Aufenthaltsgenehmigung für die Dauer des Studiums beantragen.
Wohn- und Lebenshaltungskosten in Dänemark
Die Lebenshaltungskosten in Dänemark liegen höher als in Deutschland. Im Monat benötigt ein Student etwa 700 bis 1000 Euro. Die Miete für ein Zimmer beträgt um die 300 Euro. Internetzugang, Energie- und Wasserkosten sind dabei vielmals inbegriffen. Die günstigste Wohnoption stellen staatliche Studenten-Wohnheime dar.
Extra-Vorteile eines Studiums in Dänemark:
- Auch wer (noch) nicht gut Dänisch spricht, kann in Dänemark studieren. Zahlreiche Vorlesungen werden auf Englisch gehalten, und in manchen Studiengängen unterrichten die Dozenten sogar komplett auf Englisch.
- Studenten mit Aufenthaltserlaubnis sind nach einer Aufenthaltsdauer von sechs Wochen automatisch Teil des dänischen Krankenversicherungssystems.
- Da keine Studiengebühren und Krankenversicherungskosten anfallen, müssen nur die Reise- und Lebenskosten finanziert werden.
- Das Studienland Dänemark ist auch als Urlaubsland beliebt. Warum nicht in der Studienfreizeit die schönen Küstenabschnitte oder die dänischen Inseln erkunden?
2Studieren in Schweden
Allgemeine Informationen
Schweden lockt mit seinen topp ausgestatteten Universitäten und individueller akademischer Betreuung viele ausländische Studenten an. Studiengebühren bestehen keine. Üblicherweise wird man aber Mitglied des Studentenwerkes und entrichtet pro Semester einen Betrag zwischen 5-40 Euro.
An den Universitäten und Hochschulen belegt man entweder einzelne Kurse oder eine Ausbildungslinie. Es gibt rund 36 staatliche Lehreinrichtungen auf Hochschulniveau. Das Herbstsemester beginnt Mitte oder Ende August und endet Mitte Januar, das Frühjahrssemester beginnt Mitte Januar und endet Anfang Juni.
Zulassungsvoraussetzungen
Die Schweden haben ein zentrales Online-Bewerbungsverfahren. Studierende müssen sich über www.universityamissions.se für einen Studiengang bewerben und eine Passkopie, das Abiturzeugnis sowie möglicherweise weitere Unterlagen einreichen. Achtung, wer in Schweden studieren möchte, muss auf im Vergleich zu Deutschland sehr frühe Bewerbungsfristen gefasst sein.
Wohn- und Lebenshaltungskosten in Schweden
Für den Lebensunterhalt in Schweden sollten zwischen 850 und 900 Euro pro Monat eingeplant werden. Ein Platz in einem Wohnheim in Stockholm oder Uppsala kann 300 bis 500 kosten. Eine DSL-Verbindung ist im Zimmerpreis inbegriffen.
Extra-Vorteile eines Studiums in Schweden:
- Mit Englisch kommt man überall durch. Sogar auf der Straße, in Geschäften und in Restaurants spricht man oftmals Englisch.
- Alle Studierenden in Schweden erhalten eine kostenlose Krankenversicherung.
3Studieren in Finnland
Allgemeine Informationen
Das finnische Bildungssystem gilt als eines der besten der Welt. Dennoch ist das Studium gebührenfrei. Es muss lediglich ein jährlicher Beitrag von 80-100 Euro entrichtet werden. Ein modernes Lernumfeld und ein breit gefächertes Studiengang-Angebot machen eine Hochschulausbildung in Finnland für Studenten aus aller Welt reizvoll.
Finnland verfügt über 15 Universitäten, zwei Technische Universitäten, eine Handelshochschule und eine Kunsthochschule. Die Universität Helsinki ist die größte im Lande und weist im internationalen Vergleich Bestplatzierungen auf.
Zulassungsvoraussetzungen
Die allgemeine Hochschulreife ist Zulassungsvoraussetzung für das Studium. Jede Uni und jede Hochschule verfügt über ein Bewerbungsformular, das online bereitgestellt wird. Neben dem Abitur müssen ein Sprachzertifikat und ein Motivationsschreiben eingereicht werden. Alle Unterlagen müssen entweder auf Finnisch oder Englisch vorliegen.
Wohn- und Lebenshaltungskosten in Finnland
Für ein Zimmer sollten 200 bis 400 Euro monatlich eingerechnet werden. In der Regel bieten Wohnheime die preisgünstigsten Wohnmöglichkeiten. Die Kosten für Lebensmittel und Toilettenartikel gestalten sich in Finnland ähnlich wie in Deutschland. Getränke und Restaurantbesuche sind jedoch wesentlich teurer als Zuhause.
Extra-Vorteile eines Studiums in Finnland:
- Ein Studium in Finnland ist eine Hochglanz-Visitenkarte für jeden Lebenslauf.
- Abschlüsse von finnischen Hochschulen und Universitäten öffnen aufgrund des guten Rufs oft Türen auf dem internationalen Arbeitsmarkt.
- Im Beitrag für die Studierendenvertretung an der Universität Helsinki (um 100 Euro für ein Jahr) ist die studentische Krankenversicherung mit inbegriffen.
- Studieren und dabei die Schönheit des Landes genießen, wo geht das besser als in Finnland?
4Studieren in Norwegen
Allgemeine Informationen
Norwegen besitzt acht staatliche Universitäten in den Städten Oslo, Bergen, Stavanger und Tromsø, die innovative, moderne Studiengänge anbieten. Die Universität von Oslo ist die größte des Landes. Das Studium in Norwegen ist nicht komplett gebührenfrei. Der Semesterbeitrag ist jedoch sehr gering und liegt zwischen 40 und 80 Euro.
Zulassungsvoraussetzungen
Für EU-Bürger gelten die gleichen Bewerbungsverfahren wie für Einheimische. Das Abitur ist Grundvoraussetzung. Je nach Fachrichtung existieren weitere Auswahlkriterien und Tests. Ausländische Studienbewerber müssen Englischkenntnisse vorweisen.
Außerdem wird ein Grundwissen über die norwegische Sprache und ihre Landeskunde vorausgesetzt. Ein genereller Numerus Clausus besteht nicht, jedoch gibt es für Studiengänge wie Medizin Zulassungsbeschränkungen.
Wohn- und Lebenshaltungskosten in Norwegen
Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind hoch, in einigen Bereichen sogar doppelt so hoch wie in Deutschland. Ein Kaffee kostet beispielsweise um 4 Euro. Die günstigste Wohngelegenheit stellen Studenten-Wohnheime dar. Plätze in solchen kosten zwischen 190 und 400 Euro pro Monat.
Extra-Vorteile eines Studiums in Norwegen:
- Ausländische Studierende haben eine breite Auswahl an Lehrveranstaltungen und Studienprogrammen in englischer Sprache.
- Studenten dürfen in Norwegen auch ohne Arbeitserlaubnis neben dem Studium jobben.
- Norwegen ist ein Land für Abenteurer und Naturliebhaber. Im Winter bietet sich die Möglichkeit, Polarlichter zu sehen.
5Studium in Österreich
Allgemeine Informationen
Österreich ist das mit Abstand beliebteste Land für deutsche Auslandsstudenten. Das liegt vor allem an der fehlenden Sprachbarriere, reizenden Studienstädten, dem bisher kostenlosen Studienzugang und dem Nichtvorhandensein eines Numerus Clausus.
Gerade bei beliebten Fächern wie zum Beispiel Kommunikationswissenschaften, bei denen ein Studienzugang in Deutschland oft nur mit Bestnoten möglich ist, ist es attraktiv, die Wunschrichtung auch ohne Traumzeugnis antreten zu können. Es gibt in Österreich 22 staatliche Universitäten, zwölf Fachhochschulen, neun kleinere Anbieter von Fachhochschul-Studiengängen und 13 Privatuniversitäten. Die Universität Wien ist die größte Hochschule des Landes.
Zulassungsvoraussetzungen
Jeder kann sich prinzipiell in jedes Studium einschreiben. Zulassungsbegrenzungen gibt es nur bei wenigen Fächern wie unter anderem Medizin. Über den Zugang entscheidet bei einer Begrenzung jedoch oft nicht die Abiturnote, sondern das Ergebnis eines Tests.
Bei einem Aufenthalt in Österreich über drei Monaten müssen sich Studierende bei dem Orts- und Meldeamt des jeweiligen Stadtteils melden.
Wohn- und Lebenshaltungskosten in Österreich
Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind etwas teurer als in Deutschland. Selbes gilt für die Mietpreise, die im Vergleich zu deutschen Wohnungskosten ein bisschen höher ausfallen. Das Wohnen in Wohngemeinschaften oder Studentenwohnheimen ist eine günstige Alternative.
Studium in Österreich – Ausblick:
Studieren in Österreich könnte bald mit Gebühren verbunden sein. Die derzeitige rechtskonservative Regierung plant die Wiedereinführung des Bezahlstudiums. Ob dieses tatsächlich bald zum Tragen kommt, ist bislang jedoch noch nicht entschieden (Stand Mai 2018).