[dropcap]W[/dropcap]er gut in Mathematik oder Naturwissenschaften ist, muss sich meistens keine Gedanken um seine berufliche Zukunft machen. Wer allerdings kreativ begabt ist und so seine Schwierigkeiten in Fächern wie Mathe hat, der muss sich manchmal so einiges anhören: „Kreativität bedeutet doch nur brotlose Kunst – streng dich lieber in der Schule an, damit du einen richtigen Beruf erlernen kannst!“.
Jeder Anfang ist schwer. In kreativen Berufen ist es allerdings besonders schwer erst einmal Fuß zu fassen beziehungsweise ein Portfolio seiner Arbeit anzufertigen, damit man irgendwann den ersten Job an Land ziehen kann. In der Schule wird fast niemals von anderen Alternativen zu klassischen Ausbildungen oder zu einem Studium besprochen.
Besonders kreative Menschen tun sich schwer an festgefahrene Regeln zu halten, die sonst kaum einer zu hinterfragen wagt.
Leider bekommt man in der Schule nicht beigebracht sich selbstständig zu machen und wird nur von einer Ausbildungsstätte zur nächsten weitergereicht bis man dann im Job sitzt und darauf wartet, gesagt zu bekommen, was zu tun ist. Querdenker arbeiten deshalb gerne auf freiberuflicher Basis oder haben ihr eigenes Business. Dass es keine Ausbildung zum Unternehmer gibt ist klar, dass es diese Option überhaupt gibt, scheint aber für viele dennoch ein Hindernis zu sein. Zu tief sitzt die Angst, dass man versagen könnte und wie soll das überhaupt gehen ohne Ausbildung und Studium? Wir stellen fünf Berufe vor, für die man weder Ausbildung noch Studium zur Berufsausübung benötigt.
1Grafikdesign
Es gibt zwar Ausbildungen zum Grafikdesigner oder Studiengänge zum Thema Kommunikationsdesign, allerdings kann man sich die notwendigen Kenntnisse auch selbst beibringen. Wer es jedoch ernst meint, der belegt einen Kurs, um zu wissen, wie man mit PhotoShop, InDesign oder auch Illustrator umgeht.
Gute Kurse, die einen auch das notwendige Design-Wissen vermitteln, dauern zwischen einem und drei Monaten. Danach muss das gelernte in die Tat umgesetzt werden. Für Freunde und Familie kann man Logos, Werbung oder Webseiten kreieren. Jeder Grafikdesigner benötigt zudem eine eigene Webseite, um seine Arbeit zu präsentieren. Auf Plattformen wie Upwork oder Fiverr kommt man schnell an kleinere Jobs und kann somit zusätzlich sein Portfolio sowie Kundenstamm aufbauen.
Idealerweise spezialisiert man sich im Grafikdesign auf eine ganz bestimmte Nische. Logo-Design, können sehr spannende Gebiete für Einsteiger sein
Logo-Designer/in
Der Vorteil vom Logo-Design ist, dass man einer Marke die ganze Identität mit einem kleinen Logo geben kann. Die Projekte sind kurz und simpel, was besonders für Personen geeignet ist, die sich schnell langweilen.
Der berühmte Grafikdesigner Sagi Haviv hat sein Skill-Set bei einem der bekanntesten Design-Unternehmen in New York verfeinert, welches Logos für Größen wie National Geographics, NBC oder die US Open design hat.
Mit Illustrationen Geld zu verdienen ist am Anfang gar nicht so einfach. Mit einer speziellen Nische wie dem Design eines Buches kann das ganze schon sehr viel schneller in die Gänge kommen.
Die talentierte Silja Götz verrät in diesem Online-Kurs ihre Geheimnisse um das Thema Illustrationen für Buch-Covers. Da sie bereits für Vogue, The New Yorker, Penguine oder Random House gearbeitet hat, ist dieser Kurs ein absoluter Geheimtipp.
Viele Fotografen, die eine klassische Fotografen-Ausbildung gemacht haben, sitzen nachher in einem Fotostudio und machen Tagein und Tagaus Pass- oder Bewerbungsfotos. Da dies doch eher weniger spannend ist und keinerlei Kreativität benötigt, schreckt diese Form der Ausbildung doch eher ab.
Fotograf/in
Der Beruf des Fotografen ist keine geschützte Berufsbezeichnung, d.h. jeder der gerne fotografiert, kann sich auch Fotograf nennen.
Um sich ständig weiterzuentwickeln und neues zu lernen, muss man in diesem Beruf eines: knipsen, knipsen, knipsen! Fotografen arbeiten auf Auftragsbasis und spezialisieren sich meist in einer bestimmten Nische wie Hochzeits-, Akt-, Mode- oder Babyfotografie.
Instagram ist die ideale Plattform für Fotografen, um auf sich und seine Arbeit aufmerksam zu machen. Für absolute Neulinge, die noch nicht so ganz mit der technischen Seite der Fotografie vertraut sind, lohnt sich ein Kurs bei einem erfahrenen Fotografen oder das erlernen im Selbst-Studium mit Hilfe von Büchern, Online-Kursen oder YouTube-Videos.
Wer mit dem Gedanken spielt sich im Bereich Fotografie und Soziale Medien Selbstständig zu machen, der könnte mit der Nische „Instagram Stories“ gut fahren. Viele Unternehmen würden sich gerne auf Instagram besser präsentieren, allerdings ist die Erstellung und Bearbeitung von guten Inhalten auch sehr zeitaufwendig.
Künstler malen, entwerfen und kreieren alles Mögliche. Als Künstler steht einem die Welt offen, wenn man sich richtig präsentieren kann. Als Künstler arbeitet man entweder auf Auftragsbasis oder entwirft seine ganz eigenen Bilder oder Kunstwerke. Bei beiden Optionen muss man auf sich aufmerksam machen. Dies geht zum einen online oder aber auch durch Ausstellungen.
Maler/in
Einem expressionistischen Maler sind keine Grenzen gesetzt. Wer sich jedoch an das Porträtieren wagt, kann zwischen lebensecht oder phantasievoll wählen. Bis man jedoch seinen ganz eigenen Stil gefunden hat, dauert es etwas.
Der autodidakte Portrait-Maler Alan Coulson hat es mit seinen Werken schon in die New York Times oder das Bloomberg Markets Magazin geschafft. Er beweist somit, dass man kein langjähriges Studium benötigt, um erfolgreich zu sein.
Einfach so draufloskritzeln und auf das beste hoffen? Lieber nicht, denn beim Zeichnen kommt es auf Präzision an. Wer dem Ganzen nämlich etwas Struktur gibt, kann mit seinen Werken auch seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Der schwedische Zeichner und Illustrator Mattias Adolfsson hat es mit seinen „Kritzeleien“ in viele bekannte Magazine und Zeitungen geschafft und wird dafür bezahlt, was er sowieso am liebsten tut.
Wer Schmuck oder Mode Designer werden will benötigt das richtige Gespür dafür, was sich gut verkauft und wie man es am besten verkauft. Einmal designt kann sich ein Schmuck- oder Modestück unzählige Male verkaufen. Damit es aber dazu kommt, muss man nicht nur dafür sorgen, dass es gut aussieht sondern auch das die Qualität stimmt.
Schmuckdesigner/in
Selbst herstellen garantiert Unikate, wer allerdings etwas mehr Geld in dieser Branche verdienen möchte, der kann seine Designs an Schmuckhersteller senden. Ist der passende Hersteller gefunden, können die ersten Stücke in Auftrag gegeben werden. Danach geht es an die Vermarktung. Jeder dieser einzelnen Schritte ist zunächst schwer, wer allerdings an sich glaubt und nicht aufgibt, kann sein eigenes Schmuck- oder Mode-Label gründen und immer wieder mit neuen Kollektionen begeistern.
Die Schmuckdesignerin María la Biyux zeigt in diesem Kurs, wie sie an den Designprozess von Schmuckstücken geht und dies aus Textilien herstellt.
Im Modedesign kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Lieber klassisch oder doch Trendsetter? Wer sein Hobby zum Beruf machen möchte, der muss für seinen Traum ganz schön hart arbeiten. Lange sind die Zeiten jedoch vorbei, in denen man als Modedesigner alles können kann. Wer gut zeichnet, allerdings im Bereich schneidern nicht so talentiert ist, der kann hierfür auch einen Partner finden oder das ganze einfach outsourcen.
Die Modedesignerin Lupe Gajardo aus Chile zeigt in diesem Online-Kurs, wie der kreative Prozess für eine Kollektion aussieht.
Auch der Beruf des Schriftstellers ist kein anerkannter Beruf. Wer also Schreibtalent hat und das passende Thema für ein Fachbuch oder einen Roman parat hat, den kann nichts mehr stoppen. Damit das selbstgeschriebene Buch auch erfolgt hat, sollte man dieses nicht nur einem Lektoren, sondern auch einem Literaturexperten zum Analysieren schicken. Viele Schriftsteller sind heutzutage komplett unabhängig und verlegen ihre Manuskripte selbstständig im Selbstverlag. Damit die Vermarktung des Buchs klappt, muss man aber die Initiative ergreifen und eventuell bereit für Interviews bei Zeitungen und Magazinen sein.
Als Copy Writer oder Werbetexter/in tüftelt man an Slogan, Werbetexten oder ganzen Webseiten. Dass dafür auch das Einfühlen in die Zielgruppe und ein ordentlicher Feinschliff von einem SFD (Shitty First Draft) gehört, wissen nicht alle.
Viele Texter haben einen Hintergrund im Marketing, Germanistik oder Anglistik, der Job kann allerdings auch von Quereinsteigern ausgeübt werden.